Der Einsatz moderner Technologien zur Unterstützung der Medizin wird die Menschheit immer beschäftigen. In kaum einem anderen Bereich der Technik lässt sich die fortschreitende Entwicklung so hautnah miterleben wie bei der Behandlung körperlicher Beschwerden. Und kaum etwas ist uns so wichtig wie unsere Gesundheit. Markus Uttikal ist Geschäftsführer der TZM GmbH, einem Softwareengineering-Partner im Bereich der Medizintechnik. Im heutigen Interview mit TransformationDigital erläutert er uns, warum er auch in der Medizintechnikbranche noch Verbesserungsbedarf sieht und welche Lösung die TZM GmbH anbietet.
Herr Uttikal, ich begrüße Sie ganz herzlich zum heutigen Dialog über die Medizintechnik und die TZM GmbH. Ihr Unternehmen blickt auf über 30 Jahre Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung für die Medizintechnik zurück. In dieser Zeit hat sich die Branche stark verändert. Vor welchen Herausforderungen steht die Medizintechnik heute?
Markus Uttikal: Das stimmt. Die Medizintechnik hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt und wird dies auch in den kommenden Jahren tun. Das ist auch gut so, damit wir Menschen eine höhere Lebensqualität genießen können. Die Herausforderung liegt vor allem in der großen Vielfalt der eingesetzten Geräte und Softwaresysteme. Um die Komplexität der Branche zu verdeutlichen, möchte ich einige Beispiele aus dem weiten Feld der Medizintechnik herausgreifen.
Eine Unterkategorie der Medizintechnik ist die Gruppe der medizinischen Geräte. Diese unterstützen die Erkennung, Behandlung und Überwachung von Krankheiten, Verletzungen und Behinderungen. Dazu gehören zum Beispiel Dialysegeräte, aber auch Prothesen aller Art.
Hinzu kommen die sogenannten bildgebenden Verfahren, also Methoden zur Untersuchung von Organen und anschließender Diagnose. In diesen Bereich fallen beispielsweise Ultraschallgeräte und die Computertomografie.
Schließlich gibt es noch die Medizininformatik, die sich mit der Erfassung, Verarbeitung und dem Austausch von Daten beschäftigt. Im Klinikalltag haben sich vor allem zwei Systeme durchgesetzt. Das Krankenhausinformationssystem (KIS) organisiert und steuert die Abläufe in einem Krankenhaus und erleichtert so die Zusammenarbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und das Patientendatenmanagementsystem (PDMS) erfasst alle Patientendaten von der Aufnahme über die Behandlung bis zur Entlassung.
Gerade der Austausch medizinischer Daten wird im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung immer wichtiger, da er die Patientenversorgung vereinfacht und beschleunigt. Und genau hier gibt es Verbesserungsbedarf.
Wie bereits erwähnt, ergeben sich im Klinik- und Praxisalltag Schwierigkeiten aus der Vielfalt medizinischer Geräte und Softwaresysteme. Die Systeme können nicht oder nur teilweise miteinander kommunizieren und ein direkter Datenaustausch ist oft nicht möglich. Das Pflegepersonal muss die Daten manuell von einem Gerät oder Softwaresystem in ein anderes übertragen. Das kostet Zeit, die das Pflegepersonal aufgrund der Unterbesetzung ohnehin nicht hat und die letztlich den Patienten fehlt. Zudem können sich bei manuellen Eingaben unter Zeitdruck schnell Fehler einschleichen, die im Gesundheitswesen natürlich möglichst vermieden werden sollten, um die Gesundheit der Patienten nicht zu gefährden.
Was könnten Kliniken denn tun, um den Datenaustausch zu ermöglichen und den Arbeitsalltag des Pflegepersonals zu vereinfachen?
Markus Uttikal: Die Lösung heißt „Medical Device Connectivity“. Dieses moderne Konzept verbindet medizinische Geräte untereinander und mit der im Gesundheitswesen eingesetzten Software. Dabei sollen möglichst alle Geräte und Systeme miteinander vernetzt werden können. Um die Sicherheit zu gewährleisten, müssen strenge Regeln eingehalten werden, die in der Normenreihe ISO/IEEE 11073 aufgeführt und definiert sind.
In der Praxis sieht das zum Beispiel so aus, dass wichtige Informationen über den Gesundheitszustand eines Patienten in Echtzeit direkt vom Patientenmonitor in das Patientendatenmanagementsystem (PDMS) übertragen werden. So hat das Personal immer aktuelle Daten zur Verfügung und kann im Ernstfall schnell reagieren. Dies verbessert die Patientenversorgung erheblich.
Wenn das Konzept der Medical Device Connectivity so viele Vorteile bietet, warum hat es sich dann nicht längst in den Kliniken etabliert?
Markus Uttikal: Kliniken arbeiten oft jahrzehntelang mit denselben Systemen, die dann natürlich veraltet sind und sich nur schwer mit modernen Geräten verbinden lassen. Diese Erfahrung machen die Entscheider oft bei der Einführung neuer Geräte. Oder die Produkte verschiedener Hersteller sind nicht miteinander kompatibel. Die Umstellung auf ein komplett neues System erscheint den Klinikleitern schlicht zu aufwendig und oft auch zu teuer. Deshalb bleiben sie häufig lieber bei den älteren Systemen und der damit einhergehenden umständlicheren Arbeitsweise.
Das heißt also, dass Überzeugungskraft und Fachwissen erforderlich sind, um das Konzept der Medical Device Connectivity reibungslos umzusetzen. Wie unterstützt die TZM GmbH dabei?
Markus Uttikal: Die TZM GmbH hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Medizinbranche weiter zu digitalisieren, um das medizinische Personal zu entlasten und die Patientenversorgung zu verbessern. Dafür haben wir mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung in der Medizintechnik gesammelt und uns die notwendige Zertifizierung nach DIN EN ISO 13485 erarbeitet.
Als Software-Dienstleister haben wir das Thema Medical Device Connectivity in den Mittelpunkt unserer Arbeit gestellt. Wir sind in der Lage, Schnittstellen zu allen Geräten und auch zu Softwarelösungen zu schaffen, um den Datenaustausch zwischen verschiedensten Produkten und Systemen zu gewährleisten. Darüber hinaus haben wir selbst ein universell einsetzbares Produkt entwickelt, das Universal Medical Gateway, kurz UMG.
Können Sie uns mehr über Ihr Produkt UMG erzählen? Wie funktioniert es und welchen Nutzen haben Krankenhäuser davon?
Markus Uttikal: UMG ist unser Klinik-Allrounder. Das Medizinprodukt der Klasse IIb ist so konzipiert, dass es Verbindungen zwischen allen Geräten und Softwaresystemen herstellen kann, unabhängig vom Hersteller oder dem Erscheinungsjahr der angeschlossenen Produkte. UMG standardisiert die Daten, sodass sie beliebig ausgetauscht, aktualisiert und in Echtzeit überwacht werden können. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Texte, Diagramme, Statusinformationen oder Alarme handelt. Auch die Inbetriebnahme ist durch das Plug-and-play-Prinzip sehr einfach: Sie schalten das UMG ein und das Gerät baut selbstständig die Verbindungen zu den angeschlossenen Geräten und Systemen auf.
Neue Geräte können ebenfalls schnell und einfach angeschlossen werden, sodass auch eine Erweiterung der digitalen Infrastruktur über mehrere Jahre möglich ist. Das ist natürlich ein großer Vorteil für die Krankenhäuser. Klinikbetreiber investieren einmal in ein System und sind dann ohne weitere große Kosten dauerhaft ausgestattet. Dank unserer Zertifizierung können sich die Kliniken darauf verlassen, dass die gesetzlichen Anforderungen an Medizinprodukte und die Datensicherheit erfüllt werden. Wartung und Service werden selbstverständlich von uns übernommen.
Da fällt uns zum Schluss noch eine spannende Frage ein. Sie sprechen von Investitionssicherheit und Normenkonformität. Wäre es in diesem Sinne nicht auch interessant für Medizingeräte- oder Softwarehersteller eine Zusammenarbeit mit TZM zu suchen?
Markus Uttikal: Auf jeden Fall! Auch für Hersteller von Medizingeräten oder Softwarelösungen bietet die Zusammenarbeit mit der TZM GmbH einige Vorteile. Unsere Expertise im Bereich der Schnittstellenentwicklung ermöglicht es, ein Gerät oder eine Software direkt mit seiner digitalen Umgebung zu verbinden. Das Produkt hebt sich damit durch die erhöhte Anschlussfähigkeit vom Wettbewerb ab und kann schneller auf den Markt gebracht werden. Der Hersteller kann so einfacher neue Kunden gewinnen. Dies dürfte insbesondere für Hersteller von Geräten interessant sein, die nicht auf den medizinischen Bereich spezialisiert sind, wie dies beispielsweise bei Messgeräten der Fall ist. Für diese Branche eröffnet sich durch unser Know-how, unsere Zertifizierungen und unsere langjährige Erfahrung ein völlig neuer Markt.
Auch für Hersteller, die sich bereits auf Medizinprodukte spezialisiert haben, kann der fachliche Austausch mit der TZM GmbH die Funktionalität der Produkte langfristig verbessern.
Darüber hinaus besteht für Hersteller auch die Möglichkeit, das UMG zusätzlich zu ihrem eigenen Produkt anzubieten, um Krankenhäusern eine einfache und universelle Anschlussfähigkeit zu ermöglichen.
Abschließend ist zu betonen, dass nicht nur die Kliniken, sondern auch die Hersteller von Medizingeräten oder Software in ein zukunftssicheres System investieren. Durch die Unterstützung der Digitalisierung können sie langfristig mit mehr Anfragen, mehr Umsatz und einem Wachstum ihres Unternehmens rechnen.
Möchten auch Sie Ihren Klinikalltag digitalisieren oder Ihre Produkte in der Medizintechnik auf ein neues Level heben?
Die TZM GmbH unterstützt Sie gerne dabei!